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Stefan Pente

21 Dec 2008 - 21:00
Location: 
ausland

Der Versuch eines performativen Sprechens über Bilderpolitisches

In Anlehnung an John L. Austin, bei dem jene Sprechakte als performativ bezeichnet werden, die das was sie bezeichnen gleichzeitig produzieren, werden Zeichen und Gesten zu lebendigen Akteuren, die das was sie bedeuten / zeigen, gleichzeitig herstellen und sind.
Beispiel #24: An der Nordwand der Arena Kapelle in Padua hat Giotto im Mittelteil, bestehend aus sechs Bildern, in sechs Episoden die Missionsgeschichte im Leben Christi erzählt. Auf jedem Bild wird eine dominierende Christusfigur mit einem erhobenen Arm gezeigt. Trotz dieser unveränderten Armhaltung wird mit diesem Arm in jeder Szene eine andere Art von Handlung vollzogen, und wir müssen die Identität der Handlung aus dem Kontext ihres Vollzugs herauslesen. Im Streitgespräch mit den Ältesten wirkt der erhobene Arm ermahnend; bei der Hochzeit zu Kanan ist es der erhobene Arm eines Zauberers, der Wasser in Wein verwandelt hat; bei der Taufe wird der Arm zum Zeichen der Annahme erhoben; dann befiehlt er Lazarus, er segnet das Volk, er vertreibt die Geldverleiher aus dem Tempel… Wo der erhobene Arm unverändert gezeigt wird, müssen diese performativen Handlungsunterschiede anhand von Kontextveränderungen erklärt werden.

danach:  The Passion of The Vibes mit DJ Télépathe