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fernwärme#11
PRIMÄRENERGIE 3.9.3 - Schlangen und Schleifen. Eine Vivisektion des Kurz- und Langzeitwartens.
«Schlangen und Schleifen» ist eine Performance zur Ökonomie von Wartezeiten. Das Institut für Primärenergie steht auf dem
«1 x – Aussetzen – Feld» im Spiel mit den
«Finanzierungsstrategien am Rande des Machbaren – Berlin 2006». Es
führt die Lust am Machtgefühl vor, jemanden warten zu lassen und die
Machtlosigkeit in den Warteschleifen und Wartemelodienloops zu hängen.
Es zeigt die Wartezeiten, die ein Refugium für Langsamkeit und
Zeitverschwendung sind und die Wartezeiten, die Konsum und
Effektivität behindern. Kurz bevor sich Warten in perfekt
gemanagtes Multitasking auflöst, verkaufen wir es noch zu
Höchstpreisen! Wenn es dann ausverkauft ist und auch Biographien keine
Aussetzer mehr aufweisen, gibt es dann auch keine Erwartung mehr? Und
was ist mit dem Unerwarteten?
«Schlangen und Schleifen» ist Teil 3 im Rahmen der
Kongressvorbereitungen zu «F.a.R.M. Finanzierungsstrategien am Rande
des Machbaren – Berlin 2006»*.
Gefördert durch das Werkstattprogramm des Hauptstadtkulturfonds
Viele Grüße, das Institut
F.a.R.M. geht vom Primärsektor der Produktion des Lebensunterhalts los,
schlägt einen Haken um den Dienstleistungssektor, macht einen Abstecher
in die Freizeitindustrie, streift Luxus, Üppigkeit und Überfluss und
landet wieder bei Start:
24.02.2005 21:00 im ausland
Das Gewinn- und Verlustfeld:
Primärenergie 3.9.1 Kill your darlings untersucht in einem kollektiven
Vortrag und Gewinnspiel den Verluste als Faktor von
Finanzierungsstrategien.
20.03.2005: 20:00 im ausland
Das Debattierfeld:
Primärenergie 3.9.2 Ifpf und Formation HO zeigen "Kannibalen" - frei nach Franz Jung
30.03.2005 21:00 im ausland
1 Runde-Aussetzen:
Primärenergie 3.9.3 Schlangen und Schleifen beschäftigt sich mit
unproduktiven Zeiten. Eine Vivisektion des Kurz- und Langzeitwartens.
Permanent
Training:
Primärenergie 3.9.4 - Permanent läuft die Initiative zur Gründung
der Beschwerde GbR, eine Kooperation des Zentrum für gemeinsames
Arbeiten und des Ifpf. Die Beschwerde GbR ist der Versuch einer
Existenzgründung, die die Kritik an der Prekarität als Einnahmequelle
versucht. Kontakt 0179 51 11 306, zentrum@ifpf.net
13. -17.04. 2005 im Zentrum Kreuzberg
Halbfinale:
Primärenergie 3.9.5 - Zwischenbilanz der Vorbereitungsphase zieht das
ifpf bei einem 4-tägigen internen Treffen mit seinen Gästen aus Berlin,
Argentinien, Frankreich, Schweiz u.a. Hier werden Entwürfe und
Vorschläge für F.a.R.M. 2006 entwickelt. Bei Interesse bitte vorher
melden!
Kontakt: institut für primärenergieforschung
z.zt. Zentrum KreuzBerg, Reichenberger Str. 177, Tel. 698 07 668
www.ifpf.net, institut@ifpf.net
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*F.a.R.M.:
Finanzierungsstrategien am Rande des Machbaren Berlin 2006
Mit F.a.R.M. setzen wir Finanzierungsstrategien und Biographie in einen
Zusammenhang und untersuchen ihre Wechselwirkung: Geld gelesen als
biographischer Faktor – bewußte und unbewußte Entscheidungen,
Notlagen, Wünsche, Bedürfnisse, gesellschaftliche Umfelder im Umgang
mit Geld schreiben das Leben um in die Biographie, in den Lebenslauf.
Der Aussage eines Trainers für Existenzgründungen – was haben
Sie denn schon zu verlieren!- stellt das Projekt die Recherche nach
Modellen gegenüber, die davon ausgehen, daß wir etwas zu verlieren
haben.
F.a.R.M. 2006 ist geplant als Kongress mit internationalen Gästen und
Publikum, die in einer spielerischen Grundstruktur interagieren. Das
Setting ermöglicht, daß Regeln, Rollen, Zielvorgaben immer neu
ausgehandelt werden müssen. Der Spaß am Spielen verspricht, über das
Ziel hinauszuschießen und bei einer Utopie zu landen. Es geht darum,
eine Recherche mit künstlerischen Mitteln durchzuführen, verschiedene
Finanzierungsmodelle miteinander zu vernetzen und neue zu erproben. Wir
wählen dafür den formalen Rahmen eines Kongresses, den öffentlichen
Wettstreit konkurrierender Modelle und Ansichten vor und mit Publikum.
Die Form reklamiert einen Zwischenraum in einer Zeit, in der es
verdächtig, peinlich und kitschig geworden ist, sich als Künstler
öffentlich zu positionieren. Wir leben heute nämlich ohnehin in einer
durch und durch künstlichen Welt, in der jeder zum Künstler geworden
ist, jeder dazu verurteilt ist, sich selbst als ästhetisches Produkt zu
gestalten und zu präsentieren. (Boris Groys, Schauspielhaus-Zeitung
Zürich, Feb. 04)
Das Publikum und die Teilnehmer müssen sich entscheiden, ob sie Teile
des Kongresses in ihre reale Lebenspraxis übernehmen wollen oder ob sie
sie als theatrale Spielhandlung und Performance betrachten wollen.