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Fernwärme#17

30 Oct 2005 - 20:30

Über Arbeitsbedingungen
Fernwärme zeigt den Film "Kamera läuft!" von kpD kleines postfordistisches Drama, Berlin/Zürich 2004, 32 min.
anschl. Gespräch über notwendige Veränderungen des kulturpoltischen Status Quo

zum Film:
KpD kleines postfordistisches Drama sind Brigitta Kuster (Zürich/Berlin), Isabell Lorey (Berlin); Katja Reichard (Berlin); Marion von Osten (Zürich/Berlin)

Der Film untersucht die Arbeits- und Lebensverhältnisse von KulturproduzentInnen. Vor dem Hintergrund, dass kulturelle und in der Regel un- oder unterbezahlte Tätigkeiten und kreative Berufe - ehemals als Ausnahmetätigkeiten zur Lohnarbeit angenommen - in postfordistischen Gesellschaften zu Modellen selbstbestimmter Arbeit stilisiert worden sind, thematisiert der Film Prekarität wie auch Widerspenstigkeit am Arbeitsplatz Kulturproduktion.
"Wir wollten mit unserer Untersuchung nicht an der Konstruktion eines gouvernementalen Management-Dispositiv mitbasteln, das - überspitzt formuliert - von einer allseits ausbeutbaren Kreativ-Avantgarde ausgeht. Unsere Untersuchungsthese war im Gegensatz dazu, dass sich die neoliberalen Anrufungen nicht restlos in die Subjektivierungen einsenken, dass die Wünsche in den Praktiken von KulturproduzentInnen nicht komplett in den Zurichtungen der Flexibilisierung aufgehen. Wir dachten, es müßte - vielleicht erstmal individuelle - Praktiken geben, sich der 'Ökonomisierung des Lebens' zu entziehen.
Das Ziel sollte sein, eine Sensibilisierung für kollektive Subjektivierungsweisen und gouvernemental eingeschränkte Praktiken und Diskurse zu erreichen, um über Politisierungsmöglichkeiten nachzudenken.
Wir sind mit unserer Beschränkung auf bestimmte KulturproduzentInnen niemals davon ausgegangen, dass denen eine widerständige Avantgarde zuteil wird/ werden könnte. Vielmehr wollten wir deren aktiven Teil an der Re/Produktion neoliberaler Verhältnisse und deren Verweigerungen und Gegenhaltungen besser verstehen lernen und dies öffentlich machen. Deshalb haben wir - als eine mögliche Form, dies zu tun - den Film gemacht. Denn wir gehen davon aus, dass die eigenen Verstrickungen und Veränderungswünsche noch längst nicht begriffen sind."
 

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