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gehoerte stadt II
Gehörte Stadt
Berlin, ick hör dir trapsen!
Wir möchten Sie dazu bringen, sich in die Situation eines blinden Menschen zu versetzen und auf diese Weise Ihr Verständnis dessen, was Hören bedeuten kann, zu erweitern. Erleben Sie Berlin mal mit den Ohren, und nicht mit den Augen. Versuchen Sie, sich in die Lage eines blinden Menschen zu versetzen und vertrauen Sie ganz Ihren Ohren.
Blinde Menschen sind ganz stark auf ihr Gehör angewiesen, um sich im Alltag zu organisieren. Den Sehsinn, den sie verloren haben oder gar nie besessen haben, kompensieren sie mit einer Verfeinerung des Hörsinns. Sie sehen mit ihren Ohren.
Wir Sehenden hingegen sind uns der Wichtigkeit des Hörens gar nicht bewusst. So verpassen wir tagtäglich kleine, vermeintlich unspektakuläre akustische Ereignisse, die den Sound einer Stadt prägen.
Wenn man da mal genau hinhört, wird man viele Klänge/Sounds/Geräusche entdecken, die einen entzücken, verunsichern, nerven oder freuen.
Der Hörgang funktioniert so:
1.
Melden Sie sich per e-mail ? info@ohrenstrand.net - oder telefonisch unter der Nummer 030/24749-870 an.
Sie erhalten in den nächsten Tagen von uns eine Bestätigung Ihrer Anmeldung.
2.
Bringen Sie, falls möglich, eine Begleitperson zur Audioführung mit. Sie müssen sich für den Hörgang die Augen verbinden, und gleichzeitig soll Ihnen aber nichts passieren, wenn Sie mit verbundenen Augen durch die Gegend spazieren. Deshalb möchten wir, dass jedeR TeilnehmerIn eine schützende Hand dabei hat.
Wenn sie keine Begleitperson finden, ist das kein Problem - Sie schließen sich dann einfach mit eineR anderen TeilnehmerIn zusammen.
3.
Die Audioführung wird von Silja Korn, die blind ist, geleitet. Sie beginnt und endet im pfefferberg haus 13 und dauert ungefähr 45 Minuten. Anschließend gibt es die Möglichkeit eines Gesprächs im haus 13.
Der Hörgang wird aufgenommen, damit eindrückliche Momente des Weges gleich im Anschluss noch einmal gehört werden können.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Alvin Lucier, Komponist, zum Hören
(Auszug aus einem Kommentar zu seinem Stück ?Chambers?):
"...ich will, dass Sie ihre Ohren für ihre jeweilige räumliche Umgebung aufmachen, ganz sicher will ich das, jetzt sogar noch mehr als vor der Komposition des Stücks. Ich höre jetzt viele Flatterechos, wenn ich fernsehe oder Radio höre oder jemanden auf der Straße gehen höre. Ich höre jetzt mehr als je zuvor Klänge, die von Wänden zurückkommen, die von ihnen zurückgeworfenen Echos; oder wenn du von diesem Verwaltungsgebäude hier den Hang heruntergehst, wie sich die Klänge deiner Schritte im vorbeigehen ändern, oder wenn da ein Baum steht oder eine Mauer und du an der Mauer vorbeigehst und auf ein freies Gelände kommst, wie sich da deine Schritte aufgrund der Architektur ringsherum verändern."