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Tagebuchfilme
Tagebuchfilme
5 Kurzfilme von Studenten der HfM, entstanden in einem Seminar unter Leitung von Anna Faroqhi
- Begegnung (2008), Rahel Fiona Juschka
- Licht Blick (4'45'', 2008), Tamara Heimbrock
- Zwischen Handlungen (3'05'', 2008), Eva Maria Weiß
- Hand Arbeit (3'38'', 2008), Georg Schütky
- Jetzt (4'55'', 2008), Julia Glass
Begegnung
Unser Leben ist von Begegnungen geprägt.
Die Frage ist nur, mit welchen Erwartungen wir aufeinandertreffen und wie verletzlich wir sind, wenn wir uns trennen.
Der Film "Begegnung" ist mein Resultat aus der Beobachtung von Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin. Als Quintessenz traut sich niemand Kontakte zu knüpfen, jeder versucht am Gegenüber vorbeizublicken aus Furcht, dass die eigenen Gedanken gelesen werden könnten und der Erwartung, dass bei der kleinsten Öffnung des Selbst eine tiefe Demütigung folgen könnte.
Stabliste:
Regie: Rahel Fiona Juschka
Buch: Rahel Fiona Juschka
Kamera: Roman Lemberg
Maske: Rahel Fiona Juschka
Schnitt: Rahel Fiona Juschka
Ton: Haim Peretz
Regie- Assistenz: Sina Miriam Stuhlert
Support: Anna Faroqhi
Cast:
Sie: Antonia Ottow
Er: Lars Redlich
HandArbeit
In der Entwicklung des Menschen geht das Kennenlernen und
Begreifen der Welt eng einher mit dem Tasten, Greifen der Hände. Im gleichen
Moment bekommt der Mensch aber auch die Erkenntnis, dass seine Hände nicht nur
wahrnehmen sondern auch aktiv handeln- in jedem Moment der Berührung greift man
in die Welt ein. Handarbeit ist also ein ganz ursprünglicher Vorgang der uns ständig
begleitet. Im weiteren Sinne war und ist auch die Handarbeit als Gewerbe nah
am Menschen. Wo stehen wir heute in einer zum Abstrakten neigenden Welt, in dem
Hände oft nur Prozesse in Gang setzen die fernab des Begreiflichen liegen. Was
ist noch Handarbeit? Wo ist sie unabdinglich? Was richten Hände an? Diesen
Fragen habe ich mich in meinem kurzen Experimentalfilm gestellt.
Licht Blick
Ein Film ohne Drehbuch beginnt eine eigene Geschichte zu erzählen, über den Ort, die Menschen und das Licht. Die Vorgabe "Tagebuchfilm" führt zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Stadt.
JETZT
Die Überidee zu meinem Film kristallisierte sich bewusst erst bei der Arbeit am Schnitt heraus. Sie war jedoch schon während des Drehs die eigentliche Motivation:
Jeden Tag beschäftigt mich das Empfinden und die Wahrnehmung der Zeit. In der Großstadt scheint es besonders schnell abhanden zu kommen, das kindliche Versunkensein im Jetzt, das Mitschwingen mit der Zeit. Die Zeit wird zu einer bedrohlichen Instanz, die das Leben begrenzt. Man ist nicht in ihr aufgehoben, man wehrt sich gegen sie. Es tun sich Löcher auf, in die man hineinfällt, in denen man spürt, dass man ?der Welt abhanden gekommen ist? (F. Rückert).
Es scheint alles möglichst schnell der Zukunft entgegenzustreben, die Zeit läuft schneller in der Großstadt. Das Glück liegt darin, im Moment zu sein. Das Vertrauen zu haben, um sich für das Jetzt zu öffnen.