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poetry\\\sound: Ulf Stolterfoht + Hanno Leichtmann
poetry\\\sound #1
Zeitgenössische Lyrik und Elektronische Musik
im Wohnzimmerformat
Lesung:
Ulf Stolterfoht: Musikgedichte
lyrikline.org | perlentaucher.de
wikipedia.org/Ulf Stolterfoht
Konzert:
Hanno Leichtmann: Class of 2016
hannoleichtmann.com | soundcloud.com/hannoleichtmann
soundcloud.com/hannoleichtmannsoundart
Veranstaltungsort: studio im HOCHHAUS
Zingster Straße 25, 13051 Berlin
Beginn: 16:00 Uhr | Eintritt frei | @facebook
Ulf Stolterfoht und Hanno Leichtmann verbindet ihr Interesse an Verfahren der Collage.
Ulf Stolterfoht kann als ein Vertreter der neueren experimentellen Lyrik gelten. Der Experimentcharakter seines Schreibens liegt dabei fernab der Innerlichkeit eines formalistisch-selbstreferenziellen Spiels, sondern betrifft den Entstehungsprozess seiner thematisch ganz unterschiedlich ausgerichteten Bücher. Von wilden, weitschweifenden und abseitigen Lektüren und Recherchen her rückt die dichterische Gestaltung – stets mit einem Augenzwinkern – den Welt- und Materialzusammenhang, dem sie sich widmet, empathisch in den Vordergrund. Nicht zuletzt, und vielleicht: ganz besonders ein Musik-Enthusiast, liest Stolterfoht heute als Querschnitt aus seinem Werk verstreut erschienene Gedichte, die von Musik und Musikern handeln.
In seiner Komposition "Class of 2016“ (a plunderphonic deathtrip) versammelt Hanno Leichtmann die Geister von Musikern aus aller Welt, die im vorletzten Jahr ihr Schaffen einstweilen unterbrechen mussten. Nachdem er zunächst Anfang der 90er-Jahre als (Freejazz-)Schlagzeuger in Erscheinung getreten war, wurde sehr bald die elektronisch produzierte Musik zu Leichtmanns künstlerischem Fokus. Als "Static" veröffentlichte er bezaubernd-schräge Popmusik, später auch House als "The Vulva String Quartett" und aktuell elektroiden Techno als "Gesetz der Oktaven". Unter eigenem Namen erschienen Arbeiten auf Grundlage von (Klang-)Archiven in Form von Mehrkanal-Klanginstallationen sowie Arbeiten für Radio, Film und Werbung. Seine jüngsten Platten "Minimal Studies" und "Unfinished Portrait of Youth Today" begeistern durch ihre leichtfüßige Melancholie und kühl-betörenden Sound als zwei Juwelen zeitgenössischer Sample/Collage-Ästhetik.
* * *
Immer sonntagnachmittags bringt die Reihe "poetry\\\sound" Dichter und Musiker für eine Doppelmatinee zusammen.
In den Durchgangsräumen des studio im HOCHHAUS in Lichtenberg, wo Künstler und Publikum fast wie zu Hause beieinandersitzen können, begeben wir uns zunächst auf verschlungene literarische Pfade und hören die eingeladenen Autoren aus ihren Gedichten lesen: Fünf ganz unterschiedliche Schreibweisen der Gegenwartslyrik.
Nach einer kurzen Pause folgt jeweils ein schlicht arrangiertes elektronisches solo-Konzert, in Zimmerlautstärke und mit kompaktem Aufbau. Wir lauschen entlegenen musikalischen Passionen aus der Berliner Szene: Electronica, Klangkunst und echtzeitmusik. Der anschließende gemeinsame Austausch über die gehörten Texte und Sounds ergibt sich im intimen Rahmen der Matinee ganz von selbst.
"poetry\\\sound" ist eine Veranstaltungsreihe des studio im HOCHHAUS
- Programmgestaltung: Lyrik im ausland / Tobias Herold