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Fournier Residenz

10 Jan 2011 - 11:00
23 Jan 2011 - 23:00
fournier

Ein Mensch tritt auf, trifft auf sein Möbelstück. Sammeln und Entrümpeln, Weggehen und Wiederkommen, Öffnen und Schließen. Aus den alten Dingen formt er ein neues Stück. Schränke tragen Kleider und Tischen wachsen Haare.

Wir verbinden mit dem Möbel eine Geschichte; auch das Möbel selbst zeugt von einer Geschichte, die sich in der Beschaffenheit seiner Oberflächenstruktur wie auf einer menschlichen Leibhaut niederschlägt: Kratzer, Schmarren, Dellen. Insofern ist der Mensch seinem Möbel ähnlich. Nicht nur aber bezüglich dieser Außenhaut, sondern ebenso die spezifische Form, das Design, deutet auf die Wesenhaftigkeit des Dinges hin– ein Ding, das als Zeuge seiner eigenen Geschichte nun auf den Plan gerufen wird.

In der Objekt-Performance FOURNIR werden Möbel auf Parkett verrückt. Auf diese Weise wird ein Spielfeld der Dinge entworfen, in dem das Verhältnis von Objekt und Performer stetig neu bemessen und wieder verworfen wird. Gibt der haptisch-substanzielle Widerstand, den das Möbelstück entgegenbringt, das Anzeichen einer Wesenhaftigkeit zu erkennen? Unterliegt jedes Ding einem Diktat der schönen Form, das als glorifizierender Design-Ding-Fetisch aus der Bauhaus Idee hervorging? Kann die Utopie der Anerkennung des Dinges, mehr als nur Ding zu sein, die Ideologie von Design-Realitäten unterlaufen?